Entlastungsbetrag in der Pflege

Eine wertvolle Unterstützung für Pflegebedürftige und Angehörige

Der Entlastungsbetrag ist eine finanzielle Leistung, die pflegebedürftige Menschen entlasten und den Alltag von pflegenden Angehörigen erleichtern soll. Anspruchsberechtigt sind alle Menschen, die einen Pflegegrad haben und in häuslicher Pflege leben. Diese Leistung beträgt monatlich 125 € und summiert sich auf bis zu 1.500 € pro Jahr. Der Betrag ist flexibel einsetzbar und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Entlastung im Alltag.

Wer hat Anspruch auf den Entlastungsbetrag?

Der Entlastungsbetrag steht allen pflegebedürftigen Personen ab Pflegegrad 1 zu. Anders als das Pflegegeld wird der Entlastungsbetrag nicht direkt ausgezahlt. Stattdessen wird das sogenannte Kostenerstattungsprinzip angewendet: Pflegebedürftige müssen die Leistungen zunächst aus eigener Tasche bezahlen und erhalten anschließend eine Erstattung von der Pflegekasse, nachdem die entsprechenden Belege eingereicht wurden.

Wofür kann der Entlastungsbetrag verwendet werden?

Die Nutzung des Entlastungsbetrags ist vielseitig und deckt verschiedene Entlastungs- und Betreuungsleistungen ab. 

  • Hilfe im Haushalt
  • Begleitung bei Erledigungen
  • Aktivitäten wie gemeinsames Spielen oder Spazierengehen
  • Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz
  • Leistungen ambulanter Pflegedienste
  • Kurzzeit- oder Verhinderungspflege

Gerade die Verwendung für Kurzzeit- und Verhinderungspflege ist besonders praktisch. Sollte ein pflegender Angehöriger beispielsweise verhindert sein oder Urlaub nehmen wollen, können die zusätzlichen Kosten, die durch eine Kurzzeitpflege entstehen, durch den Entlastungsbetrag ausgeglichen werden. Darüber hinaus kann der Betrag auch zur Deckung von Hotel- und Investitionskosten bei einer solchen Pflegeform genutzt werden.

Wie erfolgt die Abrechnung?

Um den Entlastungsbetrag in Anspruch zu nehmen, müssen Pflegebedürftige oder deren Angehörige zunächst eine anerkannte Leistung in Anspruch nehmen und die Rechnung bei der Pflegekasse einreichen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass bestimmte Anbieter direkt mit der Pflegekasse abrechnen, was den bürokratischen Aufwand für die Betroffenen reduziert.

Ein weiterer Vorteil des Entlastungsbetrags ist die Möglichkeit, ungenutzte Beträge ins nächste Kalenderjahr zu übertragen. Sollte der monatliche Betrag von 125 € nicht vollständig genutzt werden, können die Restbeträge bis zum 30.6. des folgenden Jahres aufgebraucht werden.

Entlastung und Flexibilität

Der Entlastungsbetrag bietet pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Flexibilität in der Nutzung. Ob Haushaltshilfe, soziale Aktivitäten oder professionelle Pflege: Diese Leistung ermöglicht es, den Alltag besser zu bewältigen und gleichzeitig ein Stück Selbstständigkeit zu bewahren. Viele Betroffene nutzen diese Leistung jedoch nicht vollständig, obwohl sie eine wertvolle Ergänzung zu den anderen Leistungen der Pflegeversicherung darstellt. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig zu informieren und die vorhandenen Möglichkeiten voll auszuschöpfen.

Mit dem Entlastungsbetrag steht Pflegebedürftigen eine wichtige Unterstützung zur Verfügung, die dazu beiträgt, die Herausforderungen des Pflegealltags zu meistern und pflegenden Angehörigen Freiräume zu schaffen.

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Veröffentlicht: 27.11.2024 - Aktualisiert: 09.12.2024