Gelassen durch den Stress

Warum Menschen auf Stress unterschiedlich reagieren

Manche blühen unter Druck regelrecht auf, während andere sich zurückziehen oder hektisch werden. Doch was genau steckt hinter diesen individuellen Reaktionen – und wie kann man darauf eingehen, um das Miteinander zu verbessern?

Warum Stress uns so unterschiedlich beeinflusst

Stellen Sie sich eine Bürosituation vor: Eine wichtige Deadline rückt näher. Während Kollege A hochkonzentriert und zielgerichtet arbeitet, wirkt Kollegin B fahrig und überfordert. Eine dritte Kollegin bleibt scheinbar gelassen, während ein anderer Mitarbeiter zunehmend gereizt auf Rückfragen reagiert. Diese unterschiedlichen Verhaltensweisen zeigen, dass Menschen Stress auf verschiedene Weise erleben und verarbeiten.

Der Ursprung liegt in der Evolution: Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Herausforderungen. Früher half er unseren Vorfahren, in Gefahrensituationen schnell zu reagieren – sei es durch Kampf, Flucht oder Anpassung. Heute sind es keine wilden Tiere mehr, sondern Arbeitsdruck, soziale Erwartungen oder persönliche Herausforderungen, die Stress auslösen. Die Art, wie 
Menschen darauf reagieren, ist individuell geprägt – durch Genetik, Erfahrungen und persönliche Strategien.

Stress – Freund oder Feind?

Stress ist nicht per se schlecht. Eustress, der „gute“ Stress, motiviert uns, fördert unsere Leistungsfähigkeit und hilft uns, Herausforderungen zu meistern. Distress, der belastende Stress, hingegen kann uns überfordern und langfristig 
krank machen. Entscheidend ist, wie wir mit Stress umgehen – und das hängt maßgeblich von unserem Stresstyp ab.

Die vier häufigsten Stresstypen – und der richtige Umgang mit ihnen

Obwohl Stressreaktionen individuell sind, lassen sich viele Menschen in vier typische Gruppen einordnen mit unterschiedlichen Bedürfnissen –wer sie kennt, kann effektiver mit ihnen umgehen.

Der Einzelkämpfer – effizient, aber distanziert

Dieser Typ verlässt sich am liebsten auf sich selbst. Er übernimmt Verantwortung, mag Kontrolle und scheut oft Teamarbeit. Unter Stress wird er noch zurückgezogener, weil er glaubt, alles alleine stemmen zu müssen. Im Umgang mit ihm ist es wichtig, seine Unabhängigkeit zu respektieren, ihm dennoch Hilfe anzubieten und ihn daran zu erinnern, dass Teamarbeit keine Schwäche ist. Direkte, klare Kommunikation kommt ihm entgegen.

Der Ausgeglichene – stabil, aber manchmal zu entspannt

Dieser Stresstyp bleibt selbst in hektischen Situationen ruhig. Er lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen, aber gerade das kann für andere irritierend sein – besonders, wenn schnelle Entscheidungen gefragt sind. Manchmal wirkt er, als fehle ihm das nötige Engagement. Hier hilft es, ihn mit konkreten Aufgaben einzubinden und ihm bewusst Verantwortung zu übertragen. Druck erzeugt bei ihm selten Wirkung – bessere Ergebnisse erzielt man durch Argumente und Geduld.

Der Hilfsbereite – für alle da, nur nicht für sich selbst

Dieser Typ setzt andere stets an die erste Stelle und möchte es allen recht machen. Er sagt selten Nein und übernimmt oft zu viel. Unter Stress läuft er Gefahr, sich selbst zu vernachlässigen. Im Umgang mit ihm ist es wichtig, ihn in seinen Bemühungen wertzuschätzen, ihm aber auch klarzumachen, dass seine eigenen Grenzen wichtig sind. Ihn gezielt zu ermutigen, sich Pausen zu nehmen, hilft ihm, nicht auszubrennen.

Der Konservative – strukturiert, aber wenig flexibel

Dieser Typ liebt Routinen und Planung. Veränderungen und unerwartete Ereignisse setzen ihn unter Stress. Er klammert sich an Altbewährtes und kann auf neue Vorschläge mit Ablehnung reagieren. Hier hilft es, ihn nicht mit abrupten Neuerungen zu überfordern, sondern ihn schrittweise an Veränderungen heranzuführen. Feste Strukturen und klare Abläufe geben ihm Sicherheit und erleichtern den Umgang mit ihm.

Der Schlüssel zu einem besseren Miteinander

Jeder Mensch hat seine eigene Art, mit Stress umzugehen – und wer versteht, wie sein Gegenüber auf Druck reagiert, kann besser darauf eingehen. Ob in der Arbeitswelt oder im Privatleben: Empathie, klare Kommunikation und die Bereitschaft, sich auf verschiedene 
Stressmuster einzulassen, sind der Schlüssel zu einem harmonischeren Miteinander. Anstatt Stress als Hindernis zu sehen, kann er so zu einer Chance für besseres Verständnis und effektivere Zusammenarbeit werden.

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Veröffentlicht: 10.03.2025 - Aktualisiert: 17.03.2025