Dünn & dünner ...

Was steckt hinter Gewichtsverlust im Alter?

Sie kennen das Phänomen womöglich von sich selbst oder aus ihrer Familie: Bei vielen Senioren fallen auf einmal ­rapide die Kilos. Was oft als normale Alters­erscheinung wahr­genommen wird, kann schwere Folgen und viele Gründe haben. Wir verraten Ihnen, welche das sind und was Sie dagegen tun können.

Die Anzeichen sind meist ähnlich

Die Kleidung schlackert, Betroffene wirken kraftlos, sind müde und haben manchmal sogar Probleme beim Aufstehen oder Gehen. Die Ursachen für einen Gewichtsverlust im Alter können dagegen sehr vielfältig sein. Darum ist es wichtig, mit einem Arzt genau abzuklären, wo das Problem liegt, wenn die Waage auf einmal weniger und weniger anzeigt.

Das kann dahinterstecken

Hinter dem sichtbaren Phänomen können – oft bisher unerkannte – Krankheiten stecken:

 Dazu können beispielsweise Tumore, Diabetes oder Parkinson gehören. Aber es muss nicht immer gleich eine schwere Krankheit die Ursache sein: Auch eine Zahnprothese, die nicht richtig sitzt, oder Zahnschmerzen können Betroffenen das Essen vermiesen und so zu einer ungewollten Gewichtsabnahme führen. Ebenfalls denkbar sind:

Psychische Ursachen

Die Gründe müssen nicht zwangsläufig körperliche Beschwerden sein. Auch Depressionen können eine Ursache sein – oder Kummer über den Verlust eines geliebten Menschen.

Praktische Gründe

Ein Trauerfall kann außerdem eine weitere große Herausforderung mit sich bringen. Nämlich dann, wenn die zurückgebliebene Person selbst nicht oder nicht gut kochen kann. Die Motivation, das „noch zu lernen“, können viele Trauernde gar nicht oder nicht so schnell aufbringen. Es kann aber noch weitere ganz praktische Probleme bei der Versorgung geben: Nämlich zum Beispiel dann, wenn die betreffende Person nicht oder nicht mehr Auto fährt und Schwierigkeiten dabei hat, die schweren Einkäufe nach Hause zu schleppen.

Medikamente

Viele ältere Menschen nehmen zudem regelmäßig Medikamente ein. Einige von diesen können den Appetit senken. 

Warum ist der Gewichtsverlust so problematisch?

Wer abnimmt, büßt auch Muskeln ein. Gerade das kann bei alten Menschen besonders gefährlich werden, denn dann fehlt es an Stabilität. Sind also weniger Muskeln vorhanden, ist das Risiko, schwer zu stürzen, größer. Aber selbst ohne einen schlimmen Sturz kann ein drastischer Gewichtsverlust im Alltag viele Beschwerden mit sich bringen. Dazu gehören beispielsweise Müdigkeit und Schwäche.

Ab welchem Gewichtsverlust wird es kritisch?

Experten geben folgende Grundregel an: Fünf Prozent des Körpergewichts in drei Monaten, oder zehn Prozent des Körpergewichts in sechs Monaten zu verlieren, kann gefährlich werden.

So können Sie gegensteuern

So vielfältig wie die Ursachen für das ungewollte Abnehmen im Alter sind zum Glück auch die möglichen Gegenmaßnahmen. Sie sollten diese daher mit einem Arzt abstimmen. Im Fall einer Krankheit hilft natürlich nur eine medizinische Behandlung.

Unterstützung durch Angehörige und Freunde

Sorgen praktische Gründe oder Einsamkeit dafür, dass die Kilos fallen, können auch der Freundeskreis oder die Familie Hilfe leisten. So können beispielsweise regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten jenen Personen guttun, die einen Verlust erlitten haben. Hakt es einfach aus praktischen Gründen mit der Versorgung an leckeren Gerichten oder Zutaten, so können Angehörige oder lokale Anbieter diese liefern.

Der eigene Speiseplan

Es gibt auch ein paar Dinge, die Sie selbst als Betroffene bei Ihrem Speiseplan beachten können. Schaffen Sie nicht mehr so große Portionen wie früher? Dann essen Sie einfach statt drei großen fünf kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt.

Wichtig ist dabei eine besonders ausgewogene Ernährung

Eiweiß, das für die Muskeln nötig ist, liefern beispielsweise Fleisch oder Fisch, aber auch Milchprodukte oder Hülsenfrüchte wie Linsen und Erbsen. In Obst und Gemüse stecken jede Menge Vitamine. Ungesättigte Fettsäuren aus hochwertigen Ölen wie kaltgepresstem Olivenöl versorgen Sie zudem mit Omega-3-Fettsäuren, die eine große Rolle beim Stoffwechsel und als Fänger von freien Radikalen spielen.

Ist Ihnen das alles zu kompliziert?

Dann ziehen Sie einen Ernährungsberater hinzu. Kontaktieren Sie Ihren Ansprechpartner bei der BKK. Wir helfen gerne weiter!

Veröffentlicht: 30.06.2022 - Aktualisiert: 10.04.2024